Restprogramm 22.03.2020 + 26.04.2020
SC Flörsheim 2 = SV Raunheim und SV Groß-Gerau
SC Flörsheim 3 = SC Sulzbach und SC Bad Soden 4"
Die 7 gilt als Glückszahl, aber wohl nicht für diverse Flörsheimer
Mannschaften. Kurzgefasst werden bei Flörsheim 1 zwei Begegnungen
kampflos beendet (1:1) und in den restlichen Begegnungen stellt sich
auf Seiten von Roßdorf nur die Frage "Gewinn oder Remis ?". Allerdings
kann man die Professionalität bewundern mit der errungene Vorteile
verwertet werden (ebendiese Vorgehensweise hat man auf Flörsheimer
Seite in früheren Begegnungen erwartet. Aber dieses Drehbuch kann in
Folgebegegnungen oder nächste Saison ja noch kommen: den Gegner in die
Zwickmühle bringen, positionelle oder materielle Vorteile erzielen,
Kapitulation erzwingen )
Am schnellsten (14.45 Uhr) endet die Partie von Wolfgang Pötschke mit
der Punkteteilung, bei den restlichen Partien sieht es nur für Roßdorf
gut aus: Robert Becker steht zumindest nicht standardmässig für die
Eröffnungsvariante, Alexander Stegmaier sieht sich einem Königsangriff
ausgesetzt, Luis Kuhn und Markus Lahr sehen die gegnerischen Figuren
in Richtung schwarze Stellung ziehen und Cesar Vega Lopez verliert
eingangs des Endspiels einen Bauern.
Becker scheint Glück zu haben und erzielt einen halben Punkt. Jetzt
gibt es für Flörsheim nur noch Verlustpunkte: Stegmaier erliegt dem
heftigen Königsangriff, Lahr verliert Material und später die Partie,
Kuhn und Vega Lopez verwalten eine schlechte Endspielstellung.
Am Ende steht es 2:6 für Flörsheim.
Aber man hat Glück im Unglück: andere Abstiegsmannschaften der
Verbandsliga haben ebenfalls verloren und der Klassenerhalt ist
endgültig gesichert.
Flörsheim
2 - Rüsselsheim
Flörsheim geht mit etwa 7,5%-iger Abstiegswahrscheinlichkeit und zwei
Stammspielern weniger in die Begegnung mit der abstiegsgefährdeten
Mannschaft von Gernsheim 2. Im Vorab wurde ein Ersatzspieler
bevorzugt, weil dieser potentiell "mit mehr Wumms" gegen Gernsheim
spielen kann.
Bei der eigentlichen Begegnung hat auch Gernsheim mit
Aufstellungsproblemen zu kämpfen. Am Anfang steht kein Flörsheimer
schlechter und um 15.00 Uhr kommt es zu zwei Remisvereinbarungen, eine
davon vom bevorzugten Ersatzspieler. Zitat Stegmaier zum frühzeitigen
Remis: "(..)So krank wie der war. Und bevor er noch gestorben wäre
...(..) Der Gegner vom James hatte mehr DWZ, das Endspiel hätte er
noch verlieren können(..)"
Dafür herrscht an den verbleibenden Brettern wesentlich mehr 'Action':
- Wolfgang Ruppert versucht die Abseitsstellung des schwarzen
Springers auszunutzen
- Christian Specht spielt wohl ungenau aber der Gegner setzt zu einem
riskanten Königsangriff an
- Robert Becker gerät später im Mittelspiel am Königsflügel schwer
unter Druck
- Luis Kuhn spielt solide aber wohl ohne reale Chancen auf Vorteil
- Markus Lahr und der Gegner spielen kreativ (Seitenhinweis: das lässt
die Engine bei der späteren Schnellanalyse alles (eis)kalt und diese
schlägt stattdessen andere (und -leider- auch bessere) Züge vor)
- Cesar Vega Lopez lässt sich einen isolierten Bauern verpassen, der
dann zur Schwachstelle wird
Das nächste Ergebnis trifft um 16.45 Uhr ein: Kuhn akzeptiert das
vorgeschlagene Remis in einer Endspielstellung, in der wirklich nicht
mehr viel passieren kann. Lahr erzielt einen materiellen Gewinn und
einige Ungenauigkeiten später ist der weisse König mattgesetzt zum
2,5:1,5 für Flörsheim. Becker steht optisch schwer unter Druck aber
dann geschieht das Wunder: der Gegner patzt und verliert um 17.40 Uhr
entscheidendes Material zum 3,5:1,5. Specht gewinnt immer mehr
Material und um 18.10 Uhr ebenfalls einen vollen Punkt. Eine Minute
später erzielt Ruppert das 5,5:1,5 für Flörsheim.
Die längste Begegnung des Tages sieht Vega Lopez immer mehr unter
Druck stehen: dieser verteidigt sich zwar kreativ, aber gegen das
Läuferpaar hilft das nichts mehr.
Um 19.00 Uhr herum steht es dann 5,5:2,5 für Flörsheim.
Das Gespenst der Abstiegsgefahr ist damit wohl gebannt (
hier
), der Zug Richtung Aufstieg ist aber bereits frühzeitig abgefahren.
Spielbericht siehe hier:
weiterlesen
Runde 4 (01.12.2019)
Manch ein Verein freut sich über (neue) Mitglieder, andere haben
zuviele davon -im Verhältnis zum Spiellokal. Davon kann die VSG 1880
Offenbach sicherlich viele Lieder singen, immerhin durften diese lt.
Terminplan mehrere Mannschaftsspiele am 1. Advent absolvieren:
Bericht bei VSG
Offenbach.
Beim Spiel selbst fehlen Offenbach mehrere gemeldete Spieler, von
einer einfachen Sache ist man bei Flörsheim trotzdem nicht
ausgegangen. Passend zum Weihnachtslied fängt sich Flörsheim die erste
Backpfeife ein: Luis Kuhn kann nicht rechtzeitig erscheinen und
verliert kampflos. Bei den restlichen Partien verteilen sich die
Schläge nicht gerade gleichmässig: Wolfgang Ruppert liefert sich mit
einem DWZ-Schwergewicht von ~2200 bereits in der Eröffnung eine
ordentliche Prügelei, wobei der Offenbacher mit dem König in der Mitte
alsbald die stärkeren Schläge abbekommt. Christian Specht und
Zaharias Clitan sehen (von aussen) eher nach soliden Partien aus
(nebenbei: der Gegner von Clitan ist in der Jugend kein Unbekannter:
Berichte bei VSG
Offenbach). Alexander Stegmaier fängt sich im Mittelspiel eine
ordentliche Tracht Prügel ein und spielt mit Turm und drei
Leichtfiguren gegen Turm und weisse Dame. Wolfgang Pötschke spielt
auch solide, eine direkte Konfrontation bleibt aber aus. Wesentlich
gewalttätiger geht es in den Partien von Robert Becker und Markus Lahr
zu: Becker nutzt mehrere schwarze Schwächen im Zentrum zum
Königsangriff aus und Lahr nutzt seinen schwarzfeldrigen Läufer um dem
Gegner am Damenflügel eine Ohrfeige nach der anderen zu erteilen.
Als erstes gewinnt Becker seine Partie zum 1:1. Clitan fängt sich kurz
danach eine wohl zu ordentliche Ohrfeige zum 2:1 für Offenbach
ein. Ungefähr eine Stunde später gewinnen Ruppert und Lahr ihre
Partien zeitgleich zum 2:3. Pötschke bietet Remis an, welches auch
angenommen wird.
Bei Stegmaier ist sicher auch mehr drin und bei Specht scheint
Material abhanden gekommen zu sein. Dann rieseln bei Stegmaier die
schlechten Noten ein: der Gegner gewinnt mittels eines "Spiesses" (die
wertvollere Figur -hier der König- steht vorne und wird angegriffen)
Material zum Endspiel Dame gegen zwei Leichtfiguren und um 17.30 Uhr
herum auch die Partie. Zu guter Letzt verliert Specht weiteres
Material und die Partie zum 4,5:3,5 für Offenbach.
Laut Liga-Orakel (
hier
) legitimieren die Flörsheimer Noten keinen Aufstieg, die
Abstiegsgefahr ist auch nicht ganz gebannt. Das Sitzenbleiben in der
Verbandsliga muss aber nichts Schlechtes sein...
Wie es anfangs schien, fuhren nur sieben Flörsheimer Recken mit Mut im
Gepäck zum bis dahin Tabellenletzten nach Hofheim. Sehr freundlich
empfangen richteten wir uns ein und halfen auch beim Aufbau.
In Anlehnung an ein kleines Gedicht: Und wenn Du glaubst, es kommt
keiner mehr..
.. kommt von irgendwo der Jakob her. Zum Vollbericht
(pdf und mit Bildern):
hier
Kelsterbach
- Flörsheim 4 3:2
Runde 3 (10.11.2019)
Zwecks Vorbereitung wird auch die Homepage der Erbacher Schachfreunde
studiert, und dort finden sich auch einige "motivierende" Berichte
über die letzten zwei Verbandsspiele (
Bericht
1 ,
Bericht
2 ) Kurzgefasst geht man auf Flörsheimer Seite
davon aus, dass Erbach alles auffahren wird um einen Sieg einzufahren.
Beim Spiellokal (in Rheinnähe) an sich erwartet die Flörsheimer ein
Spielort mit "geringem CO2-Footprint", manch ein Spieler fröstelt gar.
Wie sich später herausstellen sollte aber nicht wegen der starken
gegnerischen Züge... Flörsheim 1 spielt ersatzgeschwächt, Erbach
dagegen in gemeldeter Aufstellung.
Am Anfang sieht alles normal aus, nur ein Spieler gibt bereits in der
Eröffnungsphase ein charakteristisches Husten von sich. Wolfgang
Ruppert verpasst dem Gegner frühzeitig einen isolierten Bauern und
versucht diese Schwäche auszunutzen, Wolfgang Pötschke und Robert
Becker spielen solide (kommen aber selten über die eigene Reihe
heraus), Alexander Stegmaier konnte sicher auch stärker auftreten, An
den hinteren Brettern ist da schon mehr los: Luis Kuhn, Markus Lahr
und Wahid Jamali spielen optisch attraktives Schach, während Cesar
Vega Lopez solide auftritt.
Lahr spielt eine scharfe Partie und greift mit allem restlichen
Material den gegnerischen Damenflügel an, lässt aber einige Chancen
auf Vorteil aus (
Screenshot - lt.
Engine cxb3 gefolgt von Te8-c8). Der spätere (gierige) Qualitätsgewinn
(Se8 - Sxd6) mündete um 16.00 Uhr dank der gegnerischen Verteidigung
dann im Dauerschach durch die weisse Dame. Kuhn setzt dem im Zentrum
gefangenen gegnerischen König auch ordentlich zu, lässt trotz (oder
wegen ?) hohen Zeitverbrauchs aber auch Chancen aus (
Screenshot
- Dh7 mit +7 für Weiss, statt Dd7). Aber erst fährt Wahid Jamali den
vollen Punkt zum 1,5:0,5 für Flörsheim ein. Kurz danach erzielt
Ruppert den nächsten Punkt zum 2,5:0,5. Etwas später erhöht Vega
Lopez mit einem starken Angriff zum 3,5:0,5. Da fällt Kuhn die
Annahme des gegnerischen Remisangebots natürlich leicht.
Bei den drei verbleibenden Begegnungen sieht es weniger farbenfroh
aus: Stegmaier steht wohl nicht so glücklich, kann später aber drei
Bauern erobern. Pötschke und Becker lassen sich zusammenschieben,
wobei Pötschke als erstes die Segel streicht. Stegmaier verwertet
seinen Vorteil zum Sieg und 5:2 für Flörsheim. Mit Qualität und Bauer
weniger kapituliert Becker um 18.20 Uhr herum zum 5:3 für
Flörsheim. Später werden die Ergebnisse der Mannschaften via
Whatsapp und beim Essen im Restaurant ebenfalls zelebriert.
Das Ergebnis 5,x wird bei anderen Mannschaften der VL Süd auch
erzielt, aber mit dem aktuell geteilten
vierten/fünften
Platz kann Flörsheim 1 (fürs Erste) zufrieden sein. Bleibt abzuwarten
ob künftige Gegner mit finanziell teureren Brettern (
Twitter-Link
) aufwarten...
Saures gibt es beim Spiel Flörsheim 1 gegen die Schachfreunde
Frankfurt auch mehr als genug, auch wenn am Anfang alles weder nach
Süssem noch Saurem aussieht.
Alle Begegnungen sind bis 17.20 Uhr noch am Laufen, danach trudeln
die sauren Ergebnisse ein... Aber der Reihe nach. Am sauersten
steht wohl Christian Specht: in einer scharfen Eröffnung bringt er
nicht die schärfsten Fortsetzungen und verbraucht noch viel Zeit. Am
süssesten spielt Luis Kuhn gegen den Sizilianer, allerdings macht sich
auch hier der hohe Zeitverbrauch bemerkbar. Die nächste süsse Position
erreicht Markus Lahr: ewiger Springer auf dem Feld d4 gegen einen
weissfeldrigen Läufer und sämtliche Schwerfiguren. Lt. Analyse mit der
Engine lassen beide Seiten gute Chancen aus und der Abtausch Springer
gegen Läufer hätte einen weiteren schwarzen Bauerngewinn bedeutet.
Die restlichen Partien stehen irgendwo zwischen Süssem und Saurem.
Ab 17.20 Uhr geht es Schlag auf Schlag: Alexander Stegmaier erliegt
einem schwarzen Mattangriff, Neuzugang Robert Becker wird der Probleme
im Zentrum nicht Herr und verliert zum 2:0 für Frankfurt. Kurz danach
erhöht Kuhn zum 3:0 während Michael Budde das erste Remis des Tages
erzielt. Und die für Flörsheim sauren Nachrichten hören nicht auf:
Wolfgang Pötschke spielt zwar solide, aber der Gegner scheint ein
Rezept zum Versauern der schwarzen Stellung gefunden zu haben
(4,5:0,5). Christian Specht geht mit Minusbauer ins Turmendspiel und
kann dieses zum Remis führen (5:1). Lahr versauert seine Stellung
unnötig und macht der Gegnerin um 19.20 Uhr ein süsses Geschenk in
Form eines doch recht eleganten Königsangriffs. Wolfgang Ruppert
verliert zwischenzeitlich auch einen Bauern und als letzter Spieler
des Tages auch das Damenendspiel zum 7:1 für Frankfurt.
Damit ist Flörsheim (erstmal) auf den 6.Platz in der Verbandsliga
abgerutscht, die nächste Begegnung gegen Erbach (Platz 9) will also
gewonnen werden.
Der erste (und hoffentlich nicht einzigste) Schritt Richtung
Klassenerhalt ist getan: mit dem unerwartet hohen 6:2-Sieg (manch
einer erwartete ein 4:4) gegen Bad Soden liegt man mit Heusenstamm und
den Schachfreunden Frankfurt auf den vorderen Plätzen der
Verbandsliga.
Vielleicht war es der Aufregung in einer höheren Klasse zu spielen
geschuldet, jedenfalls spielt manch ein Flörsheimer eine Partie, die
einem Drama in mehreren Akten gleichkommt.
Die solideste Partie des Tages spielt wohl Wolfgang Pötschke: solide
Eröffnung, der Gegner erlaubt eine Verschlechterung der eigenen
Bauernstellung, Öffnung der f-Linie und Angriff für Schwarz. Markus
Lahr verliert in einer angeblich so soliden Eröffnung einen Bauern,
läuft diesem Nachteil -trotz Läuferpaar- erstmal hinterher und
versucht durch Öffnung der gegnerischen Königsstellung Gegenspiel zu
erhalten. Alexander Stegmaier und Wahid Jamali spielen die wohl
langweiligsten Partien, Jamali nutzt das gegnerische Loch auf dem Feld
e5 nicht aus, Stegmaier spielt gegen den jungen Gegner eher auf
Defensive. Und die Stellung bei Cesar Vega Lopez soll -lt.
Jamali- wie dahingewürfelt aussehen.
Optisch attraktiveres Schach wird bei Wolfgang Ruppert, Christian
Specht und Luis Kuhn geliefert: Ruppert spielt ein typisch
sizilianisches Gefecht mit gegenseitigen Angriffen, Specht verliert
durch eine Unachtsamkeit Material -Dame gegen zwei Läufer- kann sich
aber Gegenchancen verschaffen (manch ein Zuschauer sieht den vollen
Punkt trotzdem beim Weissen) und Luis Kuhn liefert sich eine wilde
Schlacht mit Materialopfern.
Dier ersten Ergebnisse treffen erst nach 17.20 Uhr ein, aber dann
gleich Schlag auf Schlag: Pötschke erzielt durch Königsangriff den
vollen Punkt, Vega Lopez gewinnt ebenfalls. Jamali vereinbart bei
mittlerweile reduziertem Material die Punkteteilung. Kuhn gewinnt die
Partie in einem recht brutalen Königsangriff. Ruppert opfert (wohl
inkorrekt) eine Figur, bietet Remis an und der Gegner akzeptiert (man
munkelt ein kürzlicher Erfolg gegen einen Grossmeister könnte daran
Schuld sein). Etwas später erzielt Lahr die Punkteteilung in einem
Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern. Die längsten
Begegnungen sehen wohl liegengelassene Chancen bei Stegmaier (das
Remis ging angesichts der ungleichen Läufer aber auch in Ordnung) und
Specht. Eigenzitat Stegmaier: "Ich war so in meine Partie
vertieft (1 Std Zeitrückstand), dass ich gar nicht mitbekam, wie es
steht...ich musste dreimal nachfragen...4:1 für uns ???
Unglaublich...Wahnsinn...". Specht hat sich nach Materialrückgewinnen
einen Freibauern auf der f-Linie und ein Endspiel Turm und Dame gegen
Läufer und zwei Türme erspielt (trotzdem sieht die Engine Weiss im
Vorteil). Eine weisse Unachtsamkeit führt gegen 20.20 Uhr zu
einem schönen Turmopfer und Gewinn für Schwarz.
Das 6:2 wird natürlich gebührend gefeiert. Die nächste Begegnung ist
Ende Oktober gegen den weiteren Tabellenführer Schachfreunde Frankfurt